Gedenkfeier zum Volkstrauertag!

Bei trübem Novemberwetter wurde in Dolberg am Sonntagvormittag der Volkstrauertag begangen, diesmal wieder mit einer größeren Abordnung der Bundeswehr.

Im Anschluss an den Gottesdienst in der St.-Lambertus-Kirche zogen die Abordnungen der Vereine des Lambertidorfes in einem Trauermarsch zum Ehrenmal für die Gefallenen beider Weltkriege. Dort hielt Major Daniel Schulz, Chef der 5. Kompanie des Panzerbataillons 203 in der Westfalenkaserne, die Gedenkansprache.

Die musikalische Gestaltung des Gedenktages hatte auch dieses Mal das Blasorchester Dolberg unter der Leitung von Julian Peppersack übernommen, der Gedenkzug wurde von Schützenoberst Jürgen Krupski angeführt. Soldaten der Dolberger Patenkompanie stellten sowohl die Fackel- als auch die Kranzträger. Der Artilleriezug ehrte mit drei Böllern die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen.

Major Daniel Schulz erinnerte daran, dass er vor einem Jahr erstmals an der Zeremonie zum Volkstrauertag teilnehmen durfte, damals pandemiebedingt nur mit wenigen Kameraden. Das habe sich in diesem Jahr geändert, dieses Mal dürften glücklicherweise wieder mehr Soldaten teilnehmen.

Der Menschheit gehe es so gut wie nie in deren Geschichte, die Gefahr durch Gewalt zu sterben, sei so gering wie nie, analysierte Daniel Schulz. Was aber nicht bedeute, dass es keine Opfer mehr gebe. Der Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan habe das in Erinnerung gerufen, gerade mit den Bildern, wo Bundeswehrsoldaten Säuglinge und schwangere Frauen über Hindernisse am Flughafen Kabul halfen, um vor den Taliban fliehen zu können: „Das Sterben hat nicht aufgehört.“ Das zeigten auch die zwei Soldaten aus der Westfalenkaserne, die in diesem Jahr im Malieinsatz bei einem Anschlag verwundet wurden.

„Alles ist weit weg und passiert nicht vor unserer Haustür“, stellte Major Daniel Schulz fest, dass die Vorkommnisse in den Krisengebieten im kollektiven Gedächtnis der Gesellschaft nach hinten getreten sind, und mahnte: „Die Schrecken können uns jederzeit wieder einholen.“ Freiheit sei nichts, was automatisch gegeben sei, man müsse sich dafür auch einsetzen.

Zusammen mit dem Ortsausschussvorsitzenden Philipp Gößling legte der Major anschließend einen Kranz am Ehrenmal nieder, das Singen der Nationalhymne beschloss die Zeremonie. Mit dem Rückmarsch zum Dorfplatz wurde das Gedenken beendet. (Bilder/Bericht: Ralf Steinhorst)